Spielerisch Aufsatz und Rechtschreibung trainieren

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Schreibspiel zum Üben der Rechtschreibung und des Aufsatzes

Wenn Kinder Aufsätze schreiben müssen, werden sie zumeist von hartnäckigen Blockaden heimgesucht und befürchten vorweg schon eine schlechtere Note. Doch das muss ja gar nicht sein, dachten sich eines schönen Tages die Autoren Miriam Hörth und Heike Kuhn-Bamberger.

Sie entwickelten ein Konzept, das jegliche Ängste im Keim ersticken lässt. Ihnen ist als Legathenietrainer bekannt, dass Wortspiele und Schreibspiele für einen lockeren Zugang führen, und so entwarfen sie Satz für Satz. Dafür wurden sie sogar mit dem Dyslexia Quality Award zurecht geehrt. Diese Auszeichnung erhielten sie vom Ersten Österreichischen Dachverband Legasthenie.

 

Verlag: Lernmaterial Claudius Hörth

Autoren: Miriam Hörth & Heike Kuhn-Bamberger

Erscheinungsjahr: 2014

Internet: www.lernmath.de

 

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Die Bildung kommt nicht vom Lesen,

sondern vom Nachdenken über das Gelesene."

Carl Hilty

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Mit Rechtschreibkarten Schreibstil und Schreiweisen üben

Vor einiger Zeit erhielt ich für meine Nachhilfe dieses Schreibspiel geschenkt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich muss gleich vorweg sagen, ich kann es nicht als Spiel einsetzen, wie es eigentlich gedacht war, aber meine Schüler empfinden es schon als Spiel, wenn ich nur eine Karte in die Hand nehme. Sie wissen gleich im nächsten Moment, dass ich ihnen einen leichten Zugang zum Wissen ermögliche. Die Blockaden sind bei mir in der Übungsstunde fort.

Die Rechtschreibkarten ersetze ich gern zwischendurch gegen meine sonst üblichen Diktate. Meine Schüler ziehen eine Karte - oder ich ziehe themengerecht zuvor ein bis zwei - und lesen die Aufgabe laut vor. Das allein ist ein wichtiger Lernschritt. Lautes Lesen schult die deutliche Aussprache, lehrt fließendes, betonendes Lesen, zudem nehmen die Mädchen und Jungen den Inhalt deutlich besser wahr.

 

„Schreibe einen Satz, in dem mindestens ein Wort mit ß vorkommt." (so der Inhalt einer Rechtschreibkarte)

 

Wir sprechen über die geforderte Aufgabe, die Schüler schreiben und lesen das Verfasste laut vor.

 

Mögliches Beispiel eines Kindes: Sie ließ einfach los.

 

Haben sie einen Satz mit nur zwei bis drei Satzgliedern gebildet, verlängern wir diesen gemeinsam mit Fragen. Typisches wäre: wann, weswegen oder ähnliches.

 

Verbesserte Version könnte lauten:

Rita ließ gestern gedankenverloren einfach die Hundleine los.

 

Anschließend vergleichen wir die erste mit der zweiten Version und besprechen die Veränderung. Danach folgt der Satz für eine weitere Karte, wobei ich darauf hinweise, dass die Kinder versuchen sollen, mit Fragen ihren neuen Satz gleich länger werden zu lassen. In den meisten Fällen gelingt es ihnen. Wenn es nicht so ist, gehe ich wieder mit dem gemeinsamen Hinterfragen vor.

 

Der Schreibstil konnte auf diese Weise frei geübt werden. Ganz ohne Blockade denken sie an eine Situation und bringen diese zu Papier. Nun müssen sie abschließend die Rechtschreibung kontrollieren und mir zum Korrigieren geben.

Im Satzbeispiel oben wurden zwei s-Laut-Wörter gewählt. Die Schüler müssen in diesem Fall ihre Schreibweise begründen. Daran sehe ich, ob sie bereits sicher sind oder weiterhin eine Festigung benötigen.

 

Diese Lerneinheit bedarf zumeist fünfzehn Minuten - je nach Schüler.

 

Satz für Satz an sein Ziel

Dieses Schreibspiel eignet sich auch ganz wunderbar mit dem Üben eines Aufsatzes. Die Fantasie wird allein durch Wortvorgaben oder durch kleine Aufgaben angeregt. Wird die wörtliche Rede ohnehin gerade geübt, kann der Auftrag lauten, einen dementsprechenden Satz zu formulieren samt seiner Zeichensetzung. Hier rege ich die Schüler ebenso stückchenweise an. Sie verfassen zuerst allein einen Satz in wörtlicher Rede.

 

Rita sagte: „Ich bin gern bei den Pferden."

 

Auch hier gehe ich wie oben bei den Rechtschreibkarten vor, hinterfrage die gegebene Situation, mit wem sich die Figur unterhalten könnte, wie, wer reagiert. Zudem werden da die Begleitsätze auch mittig und am Ende gesetzt. Zum Schluss hat der Schüler einen lesbaren Dialog verfasst, den er oder sie stolz vorliest.

 

Durch die Nutzung kleiner Aufträge kann man bei den Kindern viel mehr erreichen. Es können Einleitungssätze geübt werden oder verschiedene Satzarten. Zudem sind Anforderungen mit bestimmten Satzanfängen gegeben oder ein Reiz für beispielsweise Gruseliges enthalten.

Haben die Kinder dennoch gar keine Idee, reiche ich ihnen den weißen Kartenstapel und lasse sie ziehen. Dann lesen sie die Wörter wie Fußball, Handy " vor und ich frage sie dann gleich: Was kann der Figur beim Fußball mit dem Handy passiert sein? Darf das Handy überhaupt auf dem Fußballplatz sein? Danach sehe ich in leuchtende Augen und schreibende Schüler. Einfach herrlich!

Fazit

5 Sterne

 

Auch wenn ich es weniger als Spiel in meine Nachhilfe einbinde, findet es nichtsdestotrotz bei mir Anwendung und ich kann es jedem Legasthenietrainer ans Herz legen, auf seine Weise diese Spielkarten bei sich einzusetzen.

 

Die Gruppierung zur Rechtschreibkarte und Satzkarte wurde mit unterschiedlich farbigen Rahmen versehen, was einen leichten Zugriff erlaubt. Die roten stehen dabei für die Rechtschreibkarten und die blauen für die Satzkarten. Die vier Karten (für jeden Mitspieler eine) mit dem grünen Rahmen geben den Kindern sehr hilfreiche Tipps, wie sie ihre Rechtschreibung kontrollieren könnten, hingegen erläutern die gräulichen in verständlichen Worten das Spiel.

 

Ein rundum gelungenes Paket, das den Schülern einen leichten Weg ebnen kann.

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