Lob des Fehlers

Lob des Fehlers, Melden im Unterricht, Beteiligung am Unterricht
(C) Gellinger, Pixabay.de

In der Lernphase macht jeder Fehler. Der eine größere, der andere kleinere, weniger oder gar mehr. Kinder lernen täglich. Sie beobachten ihre Eltern, ihre Geschwister, ihre gesamte Umgebung. Sie ahmen alles, was sie interessant finden, nach. Leisten sie  Besonderes, werden unsere Sprösslinge gelobt. Aber niemals für einen Fehler.

 

An manchen Schulen gelten falsche Antworten als Unbeteiligt am Unterricht, weswegen sich ein Großteil der Schüler nicht mehr meldet, wenn es unsicher ist. Dabei gilt ein Lob des Fehlers als ein pädagogisches wertvolles, bewährtes Konzept, dass ich in meiner Nachhilfe anwende.

Warum soll man ein Kind für seinen Fehler loben?

Immer wieder begegne ich Eltern, die mich bei der Aussage ungläubig beäugen. Dabei gehört das Fehler machen zur Entwicklung dazu.

Die meisten Fehler verbergen auch etwas Richtiges. Wenn beispielsweise ein Kind das Wort »Litfaßsäule« mit drei »s« schreibt, kann man es dafür loben. Es hat nämlich an den Wortstamm »Fass« gedacht. Nach kurz gesprochenem Vokal folgt ein doppelter Konsonant, also »ss«. Man lobt das Kind und stellt anschließend richtig. In diesem Fall sollte es erfahren, dass »Litfaß« ein Name ist, der die werbende Säule einst erfunden hat. Zur Vervollständigung könnte das lernende Kind noch ein Bild von einer Litfaßsäule geboten bekommen.

Perfektionismus blockiert, aber Fehler machen, ist menschlich

Fehler gehören zum Lernprozess. Niemals darf es zu einem Verbot werden. Das hindert die Heranwachsenden daran, sich auszuprobieren. Viele lernen am besten sogar mit Fehlern. Sie projizieren Bilder, speichern sie im Gehirn ab und rufen diese bei Bedarf wieder ab.

Probieren kommt vorm Studieren. So ist es aber leider heute gang und gäbe geworden, wenn die Kinder am Gymnasium eine falsche Antwort geben, es genauso gewertet wird, als hätten sie geschwiegen, also sich nicht am Unterricht beteiligt. Zu beobachten ist dieser Fall bei Lehrern, die frisch aus der Universität kommen. Irgendwie beängstigend.

Pädagogisch betrachtet ist es ein fataler Fehler. Gerade schüchterne Schüler schweigen ab dann ganz. Das bedeutet im Detail, schüchterne Schüler können schnell begreifen, schlau sein, aber müssen in den Realtrack, weil sie zu ruhig sind.

Kinder müssen aber aus sich heraus kommen. Sie müssen die Möglichkeit erhalten, sich FREI am Unterricht beteiligen zu können. Sich frei entfalten, ohne sich zu sagen, es könne falsch sein. »Ich melde mich lieber nicht.«

Lob des Fehlers. Eine pädagogische Methode, die überall angewendet werden könnte:

  • zu Hause
  • auf dem Sportplatz
  • in der Schule ...

Probieren Sie es gleich bei Ihren Kindern aus.

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Kommentare: 2
  • #1

    Analisa Ogilvie (Donnerstag, 02 Februar 2017)


    Your method of telling the whole thing in this piece of writing is truly pleasant, every one be able to simply know it, Thanks a lot.

  • #2

    Sandra Gau (Freitag, 03 Februar 2017 08:19)

    I think the font is great too. Many Thanks!